It’s on the tip of her tongue – Es liegt ihr auf der Zunge

Karamdeep is meine allererste indische Schülerin. Sie ist etwa 40, etwas verhuscht und eher schüchtern. Sie zeigt viele der kllischeehaften Charakteristiken, die Indern zugeschrieben werden.  Sie wackelt mit dem Kopf, wenn sie spricht, und sie endet ihre Sätze immer mit “na?”, wenn sie sich der Antwort – oder der Frage – nicht sicher ist. Wenn ich ihr ein Buch zeige und frage, wie das auf Deutsch heißt, sagt sie: “Buch, na?” oder wenn ich frage, wieviel Kinder sie hat, antwortet sie: “Drei, na?”

Es gibt jetzt ein paar einfache Fragen, die die Lerner verstehen und beantworten können sollten.  Zum Aufwärmen stelle ich diese Fragen oft am Anfang des Unterrichts. “Karamdeep, wo wohnen Sie?” fragte ich heute Morgen und nach einigem unverständlichem Gemurmel, antwortete sie: “Taj Mahal.”

“Nein, Karamdeep, wo wohnen Sie JETZT?” 

“Taj Mahal.” 

“Hören Sie mir genau zu: Wo wohnen Sie? In Berlin? Frankfurt? Stuttgart?”

“Taj Mahal.”

Das ging eine ganze Weile so.  Ich wurde immer frustrierter, weil ich anscheinend nicht zu ihr durchkam.  Karamdeep wurde noch frustrierter, weil sie nicht verstand, was ich von ihr wollte. Sie wiederholte einfach immer wieder etwas, was sich wie Taj Mahal anhörte.  Wie sich herausstellte, war ihre Antwort gar nicht falsch, lediglich an der Aussprache haperte es.  Sie wohnt in einer Ortschaft, die Gorxheimertal heißt.

296 Indisch

Karamdeep is  my first ever Indian student.  She is about 40, unimposing and kind of shy.  She displays many clichéd characteristics attributed to Indians.  Her head bobs when she speaks and she ends every sentence with “na?” when she is unsure of either the answer or the question. I show her a book and ask what it is called in German and she says: “Buch, na?”, or I ask her how many children she has and she answers: “Three, na?”

There are now a few basic questions which the learners should understand and be able to answer.  As a warming up exercise I often ask these questions at the beginning of the class. “Karamdeep, where do you live?” I asked this morning and after some indistinct mumbling she answered: “Taj Mahal.”

“No, Karamdeep, where do you live NOW?”

“Taj Mahal.”

“No, listen closely.  Where do live? In Berlin? Frankfurt? Stuttgart?”

“Taj Mahal.”

This went on for a while.  I grew frustrated as I was seemingly not able to get my meaning across.  Karamdeep grew even more frustrated because she didn’t know what I wanted from her.  She just kept repeating what sounded like Taj Mahal.  As it turned out, her answer wasn’t wrong after all, only lacking in enunciation: she lives in a village called Gorxheimertal.

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